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1940 – 1952

1940 - 1977: Beteiligung an Ferngas Weser-Ems

1940 gründete der Fürsorgeverband Oldenburg mit der Stadt Wilhelmshaven und dem Gasverband Brake-Elsfleth die „Ferngasversorgung Weser-Ems GmbH“ und baute eine Ferngasleitung von Bremen nach Wilhelmshaven. Nach kriegsbedingtem Stillstand wurde das Netz 1948 wieder in Betrieb genommen. Zunächst deckte es den Mehrbedarf bestehender Gaswerke, später auch industrielle Abnehmer und neue Ortsnetze. Ab 1964 bezog die GmbH Erdgas von der EWE, die bis 1977 alle Anteile übernahm.

1943: Bildung einer Hebammenschule

1943 wurde die Zuständigkeit der Hebammenausbildung auf den Landesfürsorgeverband übertragen. Dieser gründete zusammen mit der Stadt Oldenburg eine Hebammenschule. Die Abgabe der Zuständigkeit für die Hebammenausbildung an die Stadt Oldenburg erfolgte 1983 wegen den Auswirkungen des Krankenhausfinanzierungsrechts.

1944: Übernahme des Museumsdorfes Cloppenburg

Das 1936 eröffnete Museumsdorf Cloppenburg ist eines der ältesten Freilichtmuseen Deutschlands und zeigt auf 25 Hektar mit 60 historischen Gebäuden die ländliche Haus- und Kulturlandschaft Nordwestdeutschlands. Es basiert auf Sammlungen des 1919 gegründeten Heimatbundes und des 1921 entstandenen Museumsvereins. Unter der Leitung von Dr. Heinrich Ottenjann wurde es 1933/34 als Freilichtmuseum in Dorfform konzipiert. 1944 übernahm der Landesfürsorgeverband Oldenburg (heutiger BVO) die Trägerschaft, 1961 folgte die Gründung der Stiftung Museumsdorf Cloppenburg. Mit über 250.000 Besuchern jährlich zählt es zu den bedeutendsten Freilichtmuseen Mitteleuropas und verbindet Forschung mit einer lebendigen Vermittlung regionaler Geschichte.

1946: Übernahme des Landeskrankenhauses Sanderbusch

1946 erhielt der Landesfürsorgeverband Oldenburg (LFV) den Auftrag, das ehemalige Marinelazarett Sanderbusch wieder in Betrieb zu nehmen. 1947 wurde der erste Patient durch die Verlegung des DRK-Krankenhauses Neuenburg aufgenommen. Bis 1948 wuchs die Belegung auf 650 Patienten. Trotz finanzieller Engpässe und Platzproblemen wurde das Krankenhaus ausgebaut. 1976 übernahm der Landkreis Friesland die Trägerschaft, und das Landeskrankenhaus wurde zum Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch. Heute ist es ein modernes Schwerpunktkrankenhaus mit 355 Betten, über 1.000 Mitarbeitenden und Teil der Friesland Kliniken gGmbH.

1946: Eröffnung des Wohn- und Pflegeheims Sanderbusch

Am 28. November 1946 übernahm der Landesfürsorgeverband Oldenburg (heutiger BVO) das Marinelazarett Sanderbusch, das 1939 in Betrieb genommen worden war. Ursprünglich diente es der Ausbildung von Marinesanitätssoldaten und der Behandlung Verwundeter. Nach Kriegsende nutzten kanadische Truppen das Gelände kurzzeitig. Das Unterkunftsgebäude der Sanitätsschule wurde später zum heutigen Wohn- und Pflegeheim Sanderbusch umgewidmet. Es steht auf dem historischen Gelände des ehemaligen Adelssitzes Gut Sanderbusch, von dem heute nur die Kastanienallee erhalten ist. Das Wohn- und Pflegeheim betreut ältere Menschen und Erwachsene mit psychischen Beeinträchtigungen, fördert ihre individuellen Fähigkeiten und unterstützt sie dabei, Perspektiven für ihre Zukunft zu entwickeln.

1952: Der Jugendhof Steinkimmen

1950 erwarb der Landesfürsorgeverband Oldenburg (heutiger BVO) ein Gelände in Ganderkesee, um dort 1952 den „Jugendhof Steinkimmen“ zu eröffnen. Die Trägerschaft lag bis 1957 beim LFV, bevor sie an den Verein „Jugendhof Steinkimmen e.V.“ überging, bei dem der LFV einen Vorstandssitz behielt. Der Jugendhof bot Bildungsprogramme wie Kultur-, Medien- und politische Seminare, internationale Begegnungen und Jugendgruppenleiter-Ausbildungen. Die Einrichtung wurde überwiegend vom Land Niedersachsen finanziert, doch mit dem Ende der Förderung 2004 folgte 2005 die Insolvenz. Nachfolgebetreiber Viasol gGmbH meldete 2018 ebenfalls Insolvenz an.