Als 1937 die Trägerschaft für die staatliche Heil- und Pflegeanstalt auf den kommunalen Landesfürsorgeverband Oldenburg übertragen wurde, hatte das Krankenhaus Wehnen bereits eine Geschichte von 75 Jahren hinter sich. 1974 erfolgte mit der Namensänderung vom Landesfürsorgeverband Oldenburg hin zum Bezirksverband Oldenburg auch eine Änderung in der Trägerschaft. Diese währte nur ein Jahr, bis 1975 das Land Niedersachsen die Trägerschaft der Klinik übernahm und Wehnen zum Landeskrankenhaus Wehnen wurde. Der nächste Wechsel erfolgte mit dem Verkauf des Landeskrankenhauses durch das Land Niedersachsen 2007 an den Psychiatrieverbund Oldenburger Land gGmbH, wo der BVO mit 50 % Anteilseigner ist. Heute ist die Karl-Jaspers-Klinik (KJK) ein Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie mit Vollversorgung für die Landkreise Ammerland, Vechta, Oldenburg, Cloppenburg, Wittmund und Wesermarsch und die Städte Delmenhorst und Oldenburg. Die Karl-Jaspers-Klinik ist Bestandteil der regionalen psychiatrischen und psychosozialen Versorgungsstrukturen. Die KJK beteiligt sich an der Vernetzung und Kooperation der stationären, teilstationären und ambulanten Versorgungsangebote in der Region.
Die Stiftung Kloster Blankenburg unterstützt geistig, seelisch und körperlich behinderte Menschen. Ihre Erträge werden zur Förderung dieser Menschen sowie zur individuellen Unterstützung eingesetzt.
1632 übertrug Graf Anton Günther das Klostergut der Stiftung, damit es Armen und Bedürftigen als Armen- und Waisenhaus diene. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Kloster unterschiedlich genutzt, zuletzt als Krankenhaus und Pflegeheim. Ab 1862 übernahm die „Großherzogliche Kommission für die Verwaltung der Fonds und milden Stiftungen“ die Verwaltung.
1989 wurde das Klostergut aus wirtschaftlichen Gründen verkauft. Der Erlös floss größtenteils in den Bau neuer Wohnheime und einer Tagesstätte für Menschen mit seelischer Behinderung. Heute besteht das Stiftungsvermögen aus dem Sophienstift Jever, dem Wohnheim Fichtenstraße in Delmenhorst, dem Wohnheim Sande, einer Hofstelle, Ländereien und Barvermögen.
Die Stiftung Gertrudenheim blickt auf eine lange Geschichte zurück, die 1887 mit der Gründung als „Idiotenanstalt zu Oldenburg“ begann. Mit der Namensänderung 1991 erhielt die Stiftung ihren heutigen Namen, der an die Schutzpatronin Gertrud von Nivelles erinnert. Das Gertrudenheim bietet Wohnraum sowie die Förderei, die seit 2019 unter dem Motto „Fördern – Arbeiten – Erleben“ Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen eine sinnvolle Tagesstruktur und Förderung der Teilhabe ermöglicht. Ergänzt wird das Angebot durch das Pflegeheim des Oldenburgischen Generalfonds, das Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen und Pflegebedarf individuell betreut. Ein Ort, der für gelebte Inklusion und Fürsorge steht. Mehr Infos zum Gertrudenheim
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Das Gertrudenheim Oldenburg heute. Quelle: Gertrudenheim Oldenburg
1937 wurde die Verwaltung der Stiftungen vom Landesfürsorgeverband Oldenburg übernommen, zuvor lag sie bei der Großherzoglichen Kommission für Fonds und milde Stiftungen. Heute verwaltet der Bezirksverband Oldenburg (BVO) 34 gemeinnützige und mildtätige Stiftungen. Eine Stiftung wird auf Dauer für den Zweck errichtet, den die Stifter:innen für wichtig erachten. Dies zeigen die ältesten Stiftungen des BVO: die Stiftung Kloster Blankenburg (1632) und das Waisenstift Varel (1677), die seit über 350 Jahren ihrem Zweck dienen. Das Vermögen bleibt unberührt; nur die Erträge werden für die Stiftungsziele verwendet, sodass der Stiftungszweck dauerhaft erfüllt wird.
Das Gut Dauelsberg wurde 1884 als „Arbeiterkolonie“ gegründet. Für 70.000 Reichsmark kaufte der Verein „Oldenburgisch-Bremische Arbeiterkolonie Gut Dauelsberg“ das Gelände von der Familie von Seggern. Nach dem Vorbild von Pastor von Bodelschwingh übernahm das erste Hauselternehepaar Schwake die Leitung. Von 1937 bis 2021 prägte die Familie Blauth das Gut, zuletzt unter Helmut Blauth. Seit 2021 leitet Carsten Sauerwein, langjähriger Mitarbeiter des BVO, die Einrichtung. 1938 ging das Gut als Schenkung an den Landesfürsorgeverband Oldenburg über. Am Stadtrand von Delmenhorst gelegen, nimmt es seit seiner Gründung Wohnungslose auf. Heute ist das Gut Dauelsberg eine moderne Einrichtung für Wohnungslosenhilfe, stationäre Eingliederungshilfe für Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen und vollstationäre Pflege. Das Gut bietet zudem Werkstätten, Landwirtschaft und Qualifizierungsangebote für langzeitarbeitslose Menschen.
Die Gehörlosenschule Wildeshausen, gegründet 1820 als Taubstummenanstalt, war bis 1984 eine zentrale Landeseinrichtung für Gehörlose. Die denkmalgeschützten Gebäude von 1895 und 1908, darunter eine Turnhalle, befinden sich in der Herrlichkeit 9, nahe der Alexanderkirche.
1938 wurde der Landesfürsorgeverband Oldenburg Träger der Schule, 1948 kam ein Schülerinternat hinzu. 1974 ging die Trägerschaft an das Niedersächsische Sozialministerium über, das den Umzug der Einrichtung nach Oldenburg veranlasste. Heute ist sie als „Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Oldenburg“ eine zentrale Anlaufstelle für gehörlose und schwerhörige Menschen im nördlichen Niedersachsen.
1938 übernahm der Fürsorgeverband Oldenburg das Kinderheim auf Wangerooge, das 1886 als „Seehospiz“ für erholungsbedürftige Kinder gegründet wurde. Der Bau wurde 1896 und 1901 erweitert und ermöglichte auch Kindern aus ärmeren Verhältnissen einen Aufenthalt an der See. 1984 wurde das Heim an die Gemeinde Nordseebad Wangerooge verkauft.
Das Kinderheim in Bad Rothenfelde, 1916–1917 von der Stadt Oldenburg erbaut, ging 1939 an den Landesfürsorgeverband über. Bis Mitte der 1980er Jahre diente es als Kurheim für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren mit einer durchschnittlichen Kurdauer von vier Wochen. Ab 1989 war es als „Johann-Wilhelm-Ritter-Klinik“ (Hautklinik) bekannt. 1985 wurde das Haus an die Gemeinde Bad Rothenfelde verkauft.
1939 gründete das Land Oldenburg die Versorgungskasse Oldenburg (VKO) als Beamtenversorgungskasse. Grundlage war das am 25. Januar 1939 veröffentlichte Gesetz, das am 1. April 1939 in Kraft trat und den Landesfürsorgeverband Oldenburg (heute Bezirksverband Oldenburg) zur Errichtung einer Körperschaft des öffentlichen Rechts verpflichtete.
Die Kernaufgabe der VKO ist bis heute die Gewährung von Versorgungsleistungen nach beamtenrechtlichen Vorschriften an Beamte und Versorgungsempfänger der Kommunen und Kommunalverbände des ehemaligen Landes Oldenburg. Seit 1990 übernimmt sie zudem Beihilfeleistungen in Krankheits-, Pflege-, Geburts- und Todesfällen sowie seit 2005 die Berechnung und Auszahlung von Bezügen. Damit hat sich die VKO zu einem modernen Dienstleister für die Mitglieder entwickelt.
Die Tierkörperbeseitigung in Oldenburg begann 1910 mit einer privat betriebenen Anlage am Johann-Justus-Weg. Mit dem 1939 erlassenen Tierkörperbeseitigungsgesetz wurde diese Aufgabe erstmals verbindlich geregelt und den Städten und Landkreisen übertragen. Der Landesfürsorgeverband Oldenburg übernahm daraufhin die Organisation und verpachtete den Betrieb an private Unternehmer. Aufgrund begrenzter Kapazitäten wurde der Standort 1969 nach Friesoythe-Kampe verlegt.
1985 gründeten die Kommunen des Oldenburgisch-Ostfriesischen Raums den Zweckverband für die Beseitigung von Tierkörpern (OOZV), der seitdem die gesetzlichen Aufgaben im Bereich der tierischen Nebenprodukte übernimmt. Im Jahr 2000 wurde die Beseitigungspflicht an die Oldenburger Fleischmehlfabrik (OFK) GmbH übertragen, deren alleinige Gesellschafterin die Tierkörperbeseitigungsgesellschaft (TKB) ist, die wiederum vollständig dem OOZV gehört.
Heute liegt der Fokus neben dem Schutz vor Gesundheitsgefahren und Seuchen auch auf einer nachhaltigen Ressourcennutzung, um tierische Nebenprodukte möglichst sinnvoll zu verwerten.
GERTRUDENHEIM OLDENBURG
GUT DAUELSBERG
GUT SANNUM
KREISALTENHEIM WILDESHAUSEN
PFLEGEHEIM BLOHERFELDE
PFLEGEHEIM DES OLDENBURGISCHEN GENERALFONDS
PFLEGEHEIM HAUS CHRISTA
SENIORENRESIDENZ HUNDSMÜHLEN
SOLANDIS
SOPHIENSTIFT JEVER
TAGESPFLEGE SOPHIENSTIFT JEVER
TAGESSTÄTTE DELTA UND CAFÉ DELTISSIMA
WAISENSTIFT VAREL – HEILPÄDAGOGISCHE JUGENDHILFE
WOHNGEMEINSCHAFTEN HEIDLOGE
WOHNHEIM BLOHERFELDE
WOHNHEIM FICHTENSTRASSE
WOHNHEIM FRIEDENSTRASSE
DAS WOHNHEIM SANDE
WOHN- UND PFLEGEHEIM SANDERBUSCH